Kleine Geschichte des Asphalts
Vor Tausenden Jahren entstanden Strassen, deren Steinplatten auf einem Asphaltbett lagen. Die Verarbeitungsmethoden wurden seither verfeinert und der Naturasphalt durch die technische Variante ersetzt. Doch das Material gibt sich auch im heutigen Strassenbau ungeschlagen.

Der Strassenbau war früher wie heute eine Herkulesaufgabe. Wer Strassen baute und sein Territorium erschloss, erlangte wirtschaftlichen Fortschritt und Macht. Das wusste kein Volk so gut wie die Römer, die den gesamten Mittelmeerraum mit einem weit verzweigten Strassennetz durchzogen. Doch schon im babylonischen Reich zeugten Strassen vom Ansehen ihrer Besitzer. Unsere Recherchen zeigen zudem, dass Asphalt und sein Bestandteil Bitumen in der Geschichte noch zu ganz anderen Zwecken verwendet wurden.
40’000 v. Chr. bis 1000 n. Chr.
Ca. 40’000 v. Chr.
Die Neandertaler benutzen Bitumen als Klebemittel zur Schäftung bei Werkzeugen und Waffen, einer Methode, um mehrere Werkstücke miteinander zu verbinden.
Ca. 5000 v. Chr.
Die Sumerer dichten Schilfboote mit natürlichem Asphalt ab. Das Guffa besteht aus einem Schilfkorbgeflecht, das mit Häuten oder Rinde verkleidet ist. Es wird mit Bitumen abgedichtet, damit es schwimmfähig bleibt. Guffas werden im Irak auch heute noch verwendet.
2050 v. Chr.
Auch im Hochbau kommt Asphalt schon früh zum Einsatz. Beim Stufentempel von Ur (Zikkurat von Ur) im Süden des heutigen Irak verlegen die Erbauer Brandziegel mit Asphalt und sie benutzen ihn grossflächig als Deckschicht auf den Tempelterrassen.
600 bis 500 v. Chr.
Unter der Herrschaft von Nebukadnezar II. entsteht die Prozessionsstrasse von Babylon. Die gebrannten Ziegel der Fundation werden mit Asphalt vermörtelt. Die oben liegenden Steinplatten ruhen in einem Asphaltmörtelbett. Die Bauweise zählt zu den eigentlichen Vorläufern der modernen Asphaltstrassen.
Ca. 100 v. Chr.
Asphalt dient als Fugenmörtel von römischen Strassen in der altrömischen Stadt Pompeij in der Nähe von Neapel. Die Römer, als die grossen Strassenbauer der Antike, verwendeten jedoch vor allem Holzteerpech für die Abdichtung.
1000 bis 1700
Ca. 1000
Die Araber entwickeln ein Verfahren, um reines Bitumen zu gewinnen. Dafür erhitzen sie Naturasphalt, sodass er das Bitumen «ausschwitzt». Wie Erdöl findet auch Bitumen beziehungsweise Asphalt Anwendung in der mittelalterlichen Heilkunde.

1700 bis 1900



1900 bis 2000
2000 bis heute

Recherchen und Text: Carmen Püntener